Hans Mühlenfeld

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Hans Mühlenfeld, links, beim Anbieten seiner Akkreditiv an Königin Juliana der Niederlande (1953)

Hans Mühlenfeld (* 11. September 1901 in Hannover; † 14. Oktober 1969 in Isernhagen) war ein deutscher Politiker (DP, später FDP) und Botschafter.

Mühlenfeld studierte Rechts- und Staatswissenschaft und neuere Geschichte in Göttingen, wo er auch zum Dr. jur. promovierte und danach das Referendarexamen ablegte. Im Sommersemester 1929 wurde er Mitglied der Burschenschaft Hannovera[1], einer Studentenverbindung in der Deutschen Burschenschaft. Nach dem Referendarexamen war er als Wirtschaftsjurist tätig.

Nach 1945 war er Mitbegründer der Niedersächsischen Landespartei[2] und ab 1950 stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Partei. 1947 wurde er für kurze Zeit Oberkreisdirektor des Landkreises Bremervörde[3], Abgeordneter des Hannoverschen Landtags und des Niedersächsischen Landtages[4]. Er gehörte 1948/49 dem Wirtschaftsrat der Bizone für Niedersachsen an, wo er Vorsitzender des Wahlprüfungsausschusses war. 1949 wurde Mühlenfeld auf der niedersächsischen Landesliste der DP in den Deutschen Bundestag gewählt und übernahm nach dem Tode von Friedrich Klinge am 21. Dezember 1949 den Fraktionsvorsitz der Deutschen Partei, nachdem er bereits zuvor stellvertretender Fraktionsvorsitzender gewesen war.[5] Mühlenfeld war Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarates 1949–1953[6].

Sein Mandat legte er am 15. Mai 1953 nieder, um Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in den Niederlanden[7] zu werden. Dieses Amt übte er bis 1958 aus, danach war er bis 1962 Botschafter in Australien[8]. Nach der Fusion der DP mit dem GB/BHE verließ er seine bisherige Partei und war von 1963 bis 1967 Mitglied der FDP. Von 1963 bis 1965 amtierte er in der sozialliberalen Koalition von Georg Diederichs als niedersächsischer Kultusminister.[9]

Sein Sohn war der Physiker und Hochschullehrer für Mess- und Automatisierungstechnik Eike Mühlenfeld.

Veröffentlichungen

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  • Hans Mühlenfeld: Reichsautobahnrecht. Verlag Nolte, Düsseldorf (Rechts- und staatswissenschaftliche Dissertation, Göttingen 1938)
  • Hans Mühlenfeld: Politik ohne Wunschbilder. Die Konservative Aufgabe unserer Zeit. München, 1952
  • Munzinger-Archiv / Internat.Biograph.Archiv 6. Dezember 1969 – Lieferung 49/69 – P - 4304/6
  • Barbara Simon: Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994. Biographisches Handbuch. Hrsg. vom Präsidenten des Niedersächsischen Landtages. Niedersächsischer Landtag, Hannover 1996, S. 262–263.
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 4: M–Q. Winter, Heidelberg 2000, ISBN 3-8253-1118-X, S. 140–141.
  • Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Mühlenfeld, Hans, in dies.: Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002, Bd. 1: A - M, München: K. G. Saur Verlag, 2002, ISBN 978-3-598-23782-9 und ISBN 3-598-23782-0, S. 578 Vorschau über Google-Bücher
  • Mühlenfeld, Hans. In: Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.B. – Die Volksvertretung 1946–1972. – [Maack bis Muuss] (= KGParl Online-Publikationen). Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e. V., Berlin 2006, ISBN 3-7700-5224-2, S. 849, urn:nbn:de:101:1-2014070812574 (kgparl.de [PDF; 253 kB; abgerufen am 19. Juni 2017]).

Einzelnachweise

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  1. Henning Tegtmeyer: Mitgliederverzeichnis der Burschenschaft Hannovera Göttingen, 1848–1998, Düsseldorf 1998, Seite 93
  2. bundesarchiv.de
  3. Niederdeutsche Zeitung; 19. September 1947; Ein Wort an einen Engländer
  4. Unter ihnen befanden sich bekannte Politiker wie ... die Bundestagsabgeordneten ... Dr. Mühlenfeld ...
  5. bundesarchiv.de; 194. Kabinettssitzung; 8. Januar 1952
  6. Lebenslauf
  7. bundesarchiv.de; 307. Kabinettssitzung am 1. September 1953; 3. Personalien
  8. bundesarchiv.de; 34. Kabinettssitzung am 27. Juni 1962; 2. Besetzung deutscher Auslandsvertretungen
  9. mk.niedersachsen.de; Die Niedersächsischen Kultusminister seit 1946